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Neuer Chor „Jecke Tön“ ins Leben gerufen

Die Karnevalsgesellschaft Heggen hat den Projektchor „Jecke Tön“ gegründet. 26 Sänger und Sängerinnen kamen zur ersten Probe ins Pfarrheim.

Überall müssen Chöre ihre Proben einstellen und lösen sich auf, weil der Nachwuchs fehlt. Aber in Heggen geht die Karnevalsgesellschaft genau den umgekehrten Weg. Sie gründen den Projektchor „Jecke Tön“ und allein 26 Sänger und Sängerinnen kommen zur ersten Probe ins Pfarrheim.

Hofkämmerer Gregor Nieswandt ist ein wenig nervös. „Das Ganze ist wie eine Wundertüte. Mal schauen, ob und wer zur ersten Probe kommt.“ Es ist kurz nach 20 Uhr. Um halb neun soll die Probe beginnen. Anmeldungen hat es bewusst nicht gegeben. „Es soll ganz zwanglos ein“, ergänzt Thomas Buchmann, Präsident der KG. „Wir wollen einen Projektchor gründen, der Karneval auftritt und karnevalistische Lieder singt. Wie und ob es dann weiter geht, entscheiden die Teilnehmer.“ Die beiden Männer haben mal eine Reihe Stühle um das Klavier in der Mitte aufgestellt. An dem Klavier wird Tatiana Hundt sitzen. Das ist sicher. Die Neu-Listernohler Chorleiterin konnten sie für ihre Idee gewinnen. „Meine Frau Carolin singt unter Tatiana im Frauenchor Attendorn und konnte so den Kontakt herstellen“, erklärt Gregor Nieswandt.

Um 20.20 Uhr öffnet sich die Tür und die ersten Interessenten treten ein. Danach geht es Schlag auf Schlag. Zur Freude der Initiatoren kommen nicht nur Heggener, sondern auch Sänger und Sängerinnen aus Ennest, Dünschede , Ostentrop und Attendorn. Eine von ihnen ist Eva Bock aus Ennest. „Ich singe im Ennester Frauenchor und als ich gehört habe, dass ein neuer Chor in Heggen gegründet wird, wollte ich sofort mitmachen. Ich singe für mein Leben gern.“

Gänsehautgefühl

Edeltraud Sondermann ist aus Dünschede gekommen: „Speziell Karnevalslieder zu singen ist doch mal etwas ganz anderes.“ Das findet auch Michaele Frohne. „Wenn man Karnevalslieder singt, hat man gleich gute Laune. Wir sind auch bei „Kölle singt“ gewesen und es ist ein Gänsehautgefühl in der großen Gemeinschaft zusammen zu singen.“

Ramona Krummenerl bringt an diesem Abend ihre Tochter Henni mit. Sie ist gerade einmal drei Monate alt und damit definitiv die jüngste Teilnehmerin. „Da sie noch keine verlässlichen Schlafenszeiten hat, habe ich sie einfach eingepackt und mitgebracht.“ Ramona selber, gebürtig aus Dortmund, war schon im Frauenchor „ Fun&Joy“ in Ostentrop dabei. „Aber dann fehlte mir die Zeit.“ In Heggen zu singen, direkt vor ihrer Tür, ist ein neuer Versuch, ihrem Hobby zu frönen.

Um viertel vor neun kommt Tatiana Hundt dazu. Sie freut sich sichtlich über so viel Interesse und legt gleich los. Wer hat welche Stimmer und wer muss daher wo sitzen. Schnell hat sie das geregelt und alle Teilnehmer müssen erst einmal aufstehen. „Das ist wie im Sport. Wir brauchen erst ein Warm-up.“ Später wird schon „Du bess die Stadt“ von den Bläck Fööss gesungen und es schallt bis in den Garten. Freude ist hörbar bei den Sängern aller Altersklassen. Gregor Nieswandt ist sichtlich zufrieden. Seine Idee des Projektchores kommt an.

Sofa oder Probe

„Wir treffen uns um halb neun,“ erklärt Thomas Buchmann. „Dann kann noch ein wenig geklönt werden und los geht´s.“ Doch warum so spät? Thomas Buchmann sieht hier mehrere Vorteile. „Zum einen mussten wir uns natürlich nach Tatiana Hundt richten, doch für viele Berufstätige ist 17 oder 18 Uhr für eine Probe einfach zu früh. So hat man die Wahl, Sofa oder Probe.“

Der Spaßfaktor für die Probe ist sicher größer. Das finden zumindest die 26 Sänger und Sängerinnen an diesem Abend. Über die Hälfte von ihnen hat zuvor noch nie in einem Chor gesungen. Aber das wird sich sicher ändern, wenn es am kommenden Mittwoch um 20.30 Uhr heißt: Probe vom Projektchor „Jecke Tön“ im Pfarrheim Heggen. „Übrigens können natürlich noch neue Sängerinnen und Sänger hinzukommen,“ lädt Thomas Buchmann weiter Interessierte ein. „Einige konnten heute nicht und haben für kommende Woche schon fest zugesagt.“ Dann müssen die beiden sicher noch ein paar Stühle mehr aufstellen.

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